Cybercrime – auch ein Thema für die öffentliche Verwaltung?

Unter der Fragestellung „Cybercrime – auch ein Thema für die öffentliche Verwaltung?“ fand am 15.12.2017 in den Räumlichkeiten der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg (HVF) ein Austausch zwischen Vertretern des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, des Landratsamtes Esslingen und der Hochschule sowie interessierten Studierenden und Alumni des Masterstudiengangs Public Management statt. Schon mit der Begrüßung durch den Rektor der HVF, Herrn Prof. Dr. Wolfang Ernst, wurde die stetig steigende Bedeutung der Thematik Computer- und Internetkriminalität deutlich. Daran anknüpfend stellte Herr Bernhard Lacker, Vertreter der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, die aktuelle Bedrohungslage aus dem Cyberspace für Wirtschaftsunternehmen und vor allem auch Behörden dar. Im Anschluss gewährte Frau Regina Holzheuer, IT-Sicherheitsbeauftragte des Landesratsamtes Esslingen, einen Einblick in die derzeitige berufliche Praxis und das kommunale IT-Sicherheitsforum des Deutschen Landkreistages. Der Abschluss der Veranstaltung fand sich in einer regen Diskussion über Notwendigkeiten und Möglichkeiten der behördenübergreifenden Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Kriminalität im und mit Hilfe des Internets. Die Organisation und Durchführung der Veranstaltung erfolgte durch das Alumni-Netzwerk des Master Public Management e.V..

 

Cybercrime ist ein Phänomen, welches in unterschiedlichsten Ausprägungen auftritt. Vom Identitätsdiebstahl über den Einsatz von Schadsoftware bis hin zu digitaler Erpressung ergibt sich eine große Bandbreite an durchführbaren Straftaten. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg verzeichnet einen stetigen Anstieg der Fallzahlen der Computer- und Internetkriminalität und unterstützt mit der ZAC Unternehmen und Behörden bei deren Aufklärung. Bernhard Lacker von der ZAC berichtete am 15.12.2017 sehr anschaulich, dass es nicht mehr nur ausreichend sei, aktuelle Firewalls und Virenscanner zu installieren, um sich vor möglichen Angriffen aus dem Internet zu schützen. Die IT-Sicherheit der in der Verwaltung eingesetzten Systeme und Programme müsse seinen Ausführungen zufolge professioneller gewährleistet werden. Dies gerade vor dem Hintergrund, dass die öffentliche Verwaltung und die ihr zur Verfügung stehenden Informationen ein interessantes Ziel für Kriminelle darstelle. Behörden sollten sich nach Appell von Herrn Lacker zu Folge vermehrt darauf vorbereiten, einen IT-Sicherheitsvorfall wie beispielsweise einen Datendiebstahl organisationsübergreifend mit der Polizei und zentralen Einrichtungen wie Rechenzentren zu bekämpfen. Mit dieser Zusammenarbeit über örtliche Zuständigkeiten hinweg beschäftigt sich auch Frau Regina Holzheuer, die als IT-Sicherheitsbeauftragte durch den Aufbau eines eigenen Netzwerkes aus IT-Sicherheitsexperten den stetig steigenden Anforderungen an ein modernes IT-Sicherheitsmanagement begegnet. Eine dieser Herausforderungen stellt die ab Mai 2018 gültige Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union dar. Frau Holzheuer stellte dar, dass nunmehr auch die Kommunen verpflichtet seien, sich mit dem Thema IT-Sicherheitsmanagement konzeptionell auseinander zu setzen. Die hierfür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen sei u. a. eine Aufgabe von Führungskräften einer Behörde.

 

Das Alumni-Netzwerk des Master Public Management e.V. bedankt sich für die Beiträge der Referenten, die organisatorische Unterstützung durch das Studienmanagement des MPM sowie die Teilnahme von interessierten Studierenden sowie Alumni.

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